Ein dem Erwachen gewidmetes Leben führen
Unser Mind (Sanskrit: Chitta) ist das perfekte Vehikel für unser erleuchtendes Bewusstsein, das eigentlich dazu dient ein göttliches Leben zu führen. Die Funktionsprinzipien des Mind umfassen im Wesentlichen die 5 Sinne (Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und Riechen), die wir sowohl nach innen, als auch nach außen richten können; die Erinnerung; den Intellekt; sowie die Unterscheidung. Wenn dies nun also "eigentlich das perfekte Vehikel für ein Göttliches Leben" ist - wieso erfahren wir dann nicht dauerhaft den Zustand der Erleuchtung, der Einheit mit allem, die pure Glückseligkeit?
Vergleichbar mit einem Motor, der nur mit dem richtigen Treibstoff funktioniert, ist die Funktion des Mind davon abhängig, dass er mit der richtigen Ausrichtung genutzt wird. Nutzen wir den Mind lediglich, um unsere Vorstellungen von uns selbst zu bestätigen - dient er also letztlich unseren Identifikationen, unserem kleinen Selbst oder Ego. So ist das vergleichbar mit dem Betreiben eines Benzin-Motors mit Diesel-Treibstoff. Wir sind dann letztlich im Widerstand zum Leben. Und das führt in jedem Moment zu Ablagerungen nicht-realisierter Erfahrung, offenem Karma, welches in unserem Unterbewusstsein gespeichert wird und sich wie ein Schleier über unsere Wahrnehmung legt, um letztlich eines Tages doch noch realisiert zu werden.
Die Künste des Seins helfen uns, unsere Unterscheidung durch Anwendung der Funktionsprinzipien des Mind so zu üben, dass unser Mind mehr und mehr unserem höchsten, göttlichen Selbst dient - und weniger und weniger den gesammelten falschen Vorstellungen über uns selbst. Dabei wird die Linse, durch die hindurch wir die Welt gleichzeitig erschaffen und wahrnehmen gereinigt: Aus einer verschleierten Wahrnehmung wird so eine kristallklare Sicht auf allen Ebenen, mit allen Sinnen. Letztlich lassen wir unsere Anstrengung, dem Leben zu widerstehen und los und geben uns mühelos unserer ursprünglichen unsterblichen Natur hin, was zu einem authentischen Leben und dem Ausdruck unseres höchsten Potenzials führt.
Den Kern der Künste des Seins stellt die Kunst des Mitgefühls dar, die keineswegs mit dem in weiten Kreisen üblichen Verständnis von "Mitgefühl" verwechselt werden sollte, bei "Mitgefühl" in erster Linie etwas mit Einfühlungsvermögen zu tun hat - wobei der Fokus des "Einfühlens" letztlich Emotionen eines anderen Menschen wären. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Kunst des Mitgefühls um das Wissen um die natürliche Verwendung des fühlenden Herzens als Orientierung für den Mind hin zur Wahrheit - um letztlich im Angesicht der Illusion die wahre Selbst-Referenz zu finden, darin zu verweilen und damit unser höchstes Potenzial im Leben auszudrücken. Dieses höchste Potenzial hat wie das Spektrum weißen Lichts im Regenbogen verschiedene Aspekte - Qualitäten des Herzens welche letztlich die Göttliche Absicht, Deva Vidhitsa, ausdrücken.
Durch Hingabe an die Qualitäten der Göttlichen Absicht, und dem mühelosen Erlauben dieser Qualitäten in unserem Ausdruck, das sich natürlich aus der Kunst des Mitgefühls ergibt, tauchen wir immer tiefer ein in ein Leben, welches dem Erwachen gewidmet ist - und tatsächlich ist die Meisterschaft der Kunst des Mitgefühls der Augenblick des Erwachens.